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Ratgeber Reiseapotheke –­ Gut gerüstet in den Urlaub

Checkliste für Medikamente und Wundversorgung
Damit Sie im Urlaub schnell reagieren können, ohne die nächste Apotheke suchen zu müssen, erklären wir Ihnen, welche Medikamente in die Reiseapotheke gehören und wie sie wirken. Außerdem gehen wir auf die richtige Aufbewahrung der Medikamente ein. Sie leiden unter einer Unverträglichkeit oder einer chronischen Krankheit? Dann geben wir Ihnen auch für diese Fälle einige nützliche Tipps für die Reiseapotheke an die Hand.
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Passen Sie Ihre Reiseapotheke am besten  immer an die geplanten Aktivitäten im Urlaub an. Dabei gilt: Je abgelegener das Reiseziel und je gefährlicher die Urlaubsaktivitäten sind, desto umfangreicher sollte die Reiseapotheke sein und desto wichtiger wird das informative Gespräch mit einem Reisemediziner. So sind zum Beispiel Notfall-Sets für die Eigenbehandlung von Schlangenbissen erhältlich. Für Dschungeltouren nehmen Sie zudem genügend Desinfektionsmittel zur Wundversorgung mit. Wer an einer Wüstensafari teilnimmt, sollte zusätzliche Medikamente einpacken: Zum Beispiel gegen Augenbeschwerden, da Staub, Wind und Licht Beschwerden wie eine Bindehautentzündung hervorrufen können, vor der eine Sonnenbrille nicht immer schützt.

  • Die Wechselwirkung zwischen UV-Strahlen und Medikamenten kann zu einer phototoxischen und photoallergischen Arzneimittelreaktion führen. Im Urlaub sollten Sie sich nach der Einnahme eines Medikaments deshalb nicht zu intensiv der Sonne aussetzen.
  • Reaktionen des Magen-Darm-Trakts sind Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und Durchfälle.
  • Bei schwerem Verlauf können die Atemwege zuschwellen, Asthmaanfälle und Kreislaufprobleme auftreten.
  • Im Extremfall kann es zum anaphylaktischen Schock kommen. Die meist akut einsetzenden Symptome können rasch fortschreiten und lebensbedrohlich werden.
  • Das Arzneimittelexanthem als Spätreaktion ist ein Hautausschlag. Meist ist dieser ungefährlich und heilt ohne Folgen wieder ab.
  • Eine schwere allergische Spätreaktion kann aber auch Organe wie Leber, Lunge oder Niere betreffen. An der Haut bilden sich dann häufig Blasen oder Nekrosen (abgestorbenes Gewebe), auch die Schleimhäute können betroffen sein.

Je nach Reiseland und dortiger medizinischer Versorgungslage empfiehlt es sich, Ihre Reiseapotheke um bestimmte Medikamente aufzustocken. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt zudem über möglicherweise notwendige Vorsorge-Medikamente. Folgende Medikamente und Mittel sollten Sie immer mit auf Reisen nehmen und dabei auch immer auf deren Wirkstoffe achten:

  • Mittel zur Wunddesinfektion
  • Durchfallmedikamente mit dem Wirkstoff Loperamid (zum Beispiel Imodium akut) bekämpfen die Symptome, nicht aber die Ursache. Sie eignen sich als vorübergehende Lösung beispielsweise vor längeren Busfahrten oder einem Ausflug.
  • Insektenschutzmittel (Mittel mit dem Wirkstoff DEET, Icaridin oder Para-Menthan-3,8-Diol schützen laut wissenschaftlicher Studien am besten). Bedenken Sie jedoch, dass Sie am jeweiligen Reiseziel häufig effektivere Insektensprays bekommen als zuhause, da deren Zusammensetzung besser auf die Stechmücken vor Ort abgestimmt ist. Eventuell hilft zudem ein Mückennetz für das Bett.
  • In von Malaria betroffene Länder nehmen Sie ein vom Arzt verschriebenes Notfall-Medikament und ein Fieberthermometer mit. Lassen Sie sich zudem beraten, ob Sie explizit eine Malaria-Prophylaxe benötigen – sprich, sich bereits vor Reisebeginn durch die Einnahme von Medikamenten immunisieren – oder Sie Mittel wie Malarone als Stand-by-Schutz mitführen, um den Parasiten nach der Infektion abzutöten. Bedenken Sie aber, dass Sie auch in diesem Fall schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen müssen, sollten im Urlaub Symptome wie Fieber auftreten. Malaria-Medikamente wie Malarone sind für Schwangere und Stillende übrigens nicht geeignet. Besprechen Sie daher mit Ihrem Arzt Ihren Malariaschutz.
  • Ein Breitbandantibiotikum, das Ihnen der Arzt verschreiben muss, wirkt gegen mehrere unterschiedliche Erreger. Eines mit dem Wirkstoff Amoxicillin beispielsweise gegen Magen-Darm-Infektionen, Lungen- und Mandelentzündungen, Mittelohr- und Nasennebenhöhlenentzündungen oder Blutvergiftungen. Nehmen Sie es im Krankheitsfall aber nicht einfach ein, sondern besprechen Sie sich auch auf Reisen zunächst mit einem Arzt. Gerade Schwangere und Stillende nehmen Antibiotika nicht ohne ausdrückliche Empfehlung eines Mediziners ein.
  • Für Ihr Baby oder Kleinkind benötigen Sie spezielle Nasentropfen, da sie den Wirkstoff in Erwachsenensprays nicht vertragen.
  • In Regionen, die medizinisch unterversorgt sind, empfehlen wir, Einmalhandschuhe, Spritzen und Kanülen mitzunehmen.
  • Auch ein Mittel gegen die ungefährliche, aber unangenehme Reisekrankheit sollte nicht fehlen, damit Ihnen während der Anreise Übelkeit und Unwohlsein nicht zu schaffen machen. Beispielsweise Mittel mit dem Wirkstoff Diphenhydramin, der Erbrechen entgegenwirkt, allerdings müde macht. Für Kinder gibt es spezielle Zäpfchen.

Die falsche Lagertemperatur, Licht, Feuchtigkeit oder eine unsachgemäße Entnahme aus der Verpackung können die Haltbarkeit von Medikamenten beeinträchtigen – vor allem im Urlaub und auf Reisen. Falsch gelagerte Arzneimittel können bereits vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums ihre Wirksamkeit verlieren oder sogar gesundheitsschädlich sein. Beherzigen Sie daher folgende Tipps:

  • Auf der Umverpackung mancher Produkte ist für die Medikamenteneinlagerung eine Temperatur angegeben. Denn grundsätzlich kann sowohl zu viel Wärme als auch zu viel Kälte der Reisemedizin zusetzen. Ungesättigte Fettsäuren in Salben verändern sich. Pflaster haften schlechter. Wirkstoffe zersetzen sich schneller. Um die Haltbarkeit Ihrer Medikamente nicht zu verkürzen, lagern Sie sie im Auto deshalb unter einem Vordersitz oder gut abgedeckt im Kofferraum. Dort bleibt die Temperatur am konstantesten. Zudem lassen Sie Ihre Medikamente nicht zu lang im heißen Auto liegen, wenn Sie selbst aussteigen.
  • Müssten Sie Ihr Reisemedikament kühl lagern, nehmen Sie für längere Autofahrten eine Kühltasche mit, achten dabei aber darauf, dass die Arzneien nicht direkt mit den Kühlakkus in Berührung kommen. Denn auch zu viel Kälte kann die Haltbarkeit verkürzen. Im Flieger nehmen Sie Ihre Reisemedizin daher soweit möglich mit ins Handgepäck und lassen sie nicht im kalten Gepäckraum. Im Hotel angekommen, lagern Sie nur Reisemedikamente im Kühlschrank, die auch wirklich gekühlt werden müssen.
  • Bewahren Sie Arzneimittel auch in der Reiseapotheke in der Originalverpackung auf. Sie schützt vor Licht und enthält den Beipackzettel mit den Informationen zur Anwendung. Denn Licht kann eine Zersetzung der Wirkstoffe in Gang setzen. Entnehmen Sie sie deshalb auch keinesfalls den Blistern.
  • Lagern Sie Arzneimittel nicht im Badezimmer Ihres Hotels. Die schwankende Luftfeuchtigkeit und die eher hohe Durchschnittstemperatur sind wenig geeignet.

Gerade im Urlaub kann eine falsche Lagerung oder die Beschädigung der Verpackung die Reisemedizin vorzeitig verderben lassen – selbst wenn das Verfallsdatum eines Medikaments noch nicht überschritten ist. Ist die Haltbarkeit des Medikaments nicht sichergestellt, sollten Sie das Arzneimittel auf keinen Fall einnehmen. Im Zweifelsfall fragen Sie in der Apotheke Ihres Reiselandes um Rat und achten natürlich selbst auf die deutlichsten Anzeichen für verdorbene Medikamente:

  • Verfärbung oder Verflüssigung bei Salben, Zäpfchen oder Gels
  • Verfärbungen und Rissbildung in Tabletten
  • aufgeblähte Verpackungen
  • Entwicklung unüblicher Gerüche
  • Ausflockung oder Trübung von Flüssigkeiten, vor allem bei Injektionsflüssigkeiten

Entsorgung von Medikamenten

Abgelaufene und verdorbene Medikamente gehören zum sogenannten "Siedlungsabfall". Sie können prinzipiell über den Hausmüll entsorgt werden. Auf keinen Fall dürfen Arzneimittel über die Toilette entsorgt oder ins Waschbecken gekippt werden, denn so geraten die Wirkstoffe in den Wasserkreislauf! Zahlreiche Apotheken nehmen alte Arzneimittel zur fachgerechten Entsorgung an.

Bei den Symptomen einer Unverträglichkeit gegen Antibiotika oder andere Medikamente wird  zwischen der Sofortreaktion und der Spätreaktion unterschieden. Unter Sofortreaktion werden Symptome verstanden, die sofort bis eine Stunde nach Einnahme des Medikaments auftreten. Hierbei handelt es sich in der Regel um anaphylaktische Reaktionen, die den gesamten Organismus betreffen. Spätreaktionen, meist in Form von Ausschlag, treten in der Regel nach mehr als sechs Stunden, manchmal auch erst nach Tagen auf.

  • Typische Sofortreaktionen der Haut sind Rötung, Überwärmung (Flush) und juckende Quaddeln (Nesselsucht).
  • Die Wechselwirkung zwischen UV-Strahlen und Medikamenten kann zu einer phototoxischen und photoallergischen Arzneimittelreaktion führen. Im Urlaub sollten Sie sich nach der Einnahme eines Medikaments deshalb nicht zu intensiv der Sonne aussetzen.
  • Reaktionen des Magen-Darm-Trakts sind Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe und Durchfälle.
  • Bei schwerem Verlauf können die Atemwege zuschwellen, Asthmaanfälle und Kreislaufprobleme auftreten.
  • Im Extremfall kann es zum anaphylaktischen Schock kommen. Die meist akut einsetzenden Symptome können rasch fortschreiten und lebensbedrohlich werden.
  • Das Arzneimittelexanthem als Spätreaktion ist ein Hautausschlag. Meist ist dieser ungefährlich und heilt ohne Folgen wieder ab.
  • Eine schwere allergische Spätreaktion kann aber auch Organe wie Leber, Lunge oder Niere betreffen. An der Haut bilden sich dann häufig Blasen oder Nekrosen (abgestorbenes Gewebe), auch die Schleimhäute können betroffen sein.
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